Internationale Bioethik Normen
- Corinne Othenin-Girard
- 12. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Die internationalen Bioethik-Normen fordern ein Verbot der klinischen Anwendung von Keimbahn Genome Editierung. (KGE)
Es bedarf einer öffentlichen Debatte und eines öffentlichen Engagements, um die ethischen, sozialen, kulturellen und rechtlichen Auswirkungen des KGE zu erörtern und zu reflektieren.
Schlupflöcher in der Auslegung wird es immer geben, auch wenn die Absicht dieser bioethischen Normen klar genug zu sein scheint:
In 1997 hat die UNESCO in ihrer Universal Declaration on the Human Genome and Human Rights ein Moratorium für das Keimbahn Editing ausgesprochen.
In 2005 formulierte die UNESCO in Artikel 16 der Universal Declaration on Bioethics and Human Rights den Schutz von künftigen Generationen:
„Die Auswirkungen der Biowissenschaften auf künftige Generationen, einschließlich ihrer genetischen Konstitution, sind gebührend zu berücksichtigen".
Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union (CFREU) aus dem Jahr 2000 verbietet eugenische Praktiken, die durch klinische Anwendung des Keimbahn Genom Editing zur Praxis werden könnten.
In 1997 die Oviedo-Konvention des Council of Europe’s Convention on Human Rights and Biomedicine, ratifizierte den Beschluss, dass bei der Genveränderung in der Keimbahn keine Veränderungen vorgenommen werden dürfen, die an künftige Generationen weitergegeben werden können.
Außerdem heißt es in Artikel 11 der Oviedo-Konvention, dass „jede Form der Diskriminierung einer Person aufgrund ihres genetischen Erbes verboten ist".
In Artikel 13 der Oviedo-Konvention könnte auch verstanden werden, dass das Genome Editing zu therapeutischen Zwecken zulässig ist, wenn die Veränderung des Genoms des Kindes nicht das Ziel ist, sondern nur ein Nebeneffekt im klinischen Prozess.

CRISPR Journal - nach Dr. He's Verstoß gegen bioethische Normen
Im CRISPR Journal veröffentlichte Dr. He Jiankui, dass er die ersten genmanipulierten Babys der Welt erschaffen hatte.
Der Herausgeber des CRISPR Journals ersetzte den Artikel von Dr. He durch einen kurzen Artikel, in dem er argumentierte, dass sieben Millionen Kinder mit genetischen Krankheiten geboren werden, wo Genome Editing oder „Gen-Chirurgie" nützen würde.
Er nannte fünf Kernprinzipien, in denen er die „Gen-Chirurgie" an menschlichen Embryonen für zulässig hält:
Für Familien in Notlage
Nur bei schwerer Krankheit. Nie aus Eitelkeit
Autonomie des Kindes respektieren
Gene definieren dich nicht
Jeder verdient die Freiheit von genetischen Krankheiten
Was bedeutet das?
Für Familien in Notlage: Wer entscheidet welche Familie dieses Verfahren erhält? Was ist echter Bedarf? Wo beginnt die Notlage?
Nur bei schwerer Krankheit, nie aus Eitelkeit: Wo ist Enhancement angesiedelt?
Autonomie des Kindes respektieren: Wird die Autonomie des Kindes nicht genau aus diesem Grund untergraben, weil die Entscheidung für das Kind getroffen wird?
Gene definieren dich nicht: Die soziale Ungleichheit spricht eine andere Sprache.
Jeder verdient die Freiheit von genetischen Krankheiten: Wer weiß, was schlussendlich die klinische Anwendung von HHGE „Freiheit von Erbkrankheiten" bedeuten wird. Ist das nicht ein billiger Slogan?
Widersprechen sich Nummer 4. und 5. nicht gegenseitig? Der Grundsatz 4. stellt den Grundsatz 5. in Frage.
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